Wir schmücken den Baum jedes Jahr gemeinsam als Familie. Wir behängen ihn auf unsere Weise. Mit jeder Kugel und jedem Lichtlein hängen wir auch einen Wunsch für uns als Familie mit an den Baum. In der Weihnacht schlafe ich mit meinen Jungs dann unterm Baum. Wie die Wünsche in Geschenken unter den Baum „fallen“, so fallen unsere Familienwünsche auf uns herab. Ich habe diese Familientradition von zwei Schwedinnen erzählt bekommen, die das schon immer so machen. Ich fand das einen wunderschönen Gedanken und seit ich Kinder habe mache ich das mit ihnen auf diese Weise. Es ist jedes Jahr besonders mich und die aufgeregten und müden Kinder unterm Baum zu betten. Die Aufregung am Morgen ist immer groß. Der Baum in der Stube scheint manchmal überholt und nicht nachhaltig. Ich finde es ist ein Brauch, der weit mehr kann, als nur Dekor zu sein. Die Fichte ist ein Familienbaum und als solcher hat er auch seinen Platz in der Stube verdient. Nachdem er uns die Kugeln und Lichter gehalten hat, kommt er ins Freie und wird mit Meisenknödeln behangen, dann dürfen die kleinen Piepmatzen noch Weihnachten feiern. Vorher ernte ich schon ein wenig. Die harzreichen Knospen kommen ins Öl und werden zu Massageöl, Seife oder Duschgel weiterverarbeitet. Ein paar Nadeln werden zum Badesalz und ein Nadel-Fußbad gehört auf jeden Fall dazu. Dann gibt es noch ein Kräutersalz zum Genießen. Nadelbrötchen und ein Peeling, und ein wenig Nadel-Punsch. Ist dann auch die Zeit der Vogel-Weihnacht vorbei, wird der Baum klein gezwickt und hin und wieder für guten Duft mit in den Kamin gegeben. Dann bleibt am Ende noch eine Rute übrig. Sie darf den Tomaten oder Bohnen eine Rankhilfe sein. Dann hat der Baum uns ziemlich lang begleitet und auf vielfältige Weise erfreut. (Ein „guter“, unbehandelter Baum ist dafür natürlich Voraussetzung.)